Liebe und Hass

Liebe ist ein natürlicher Bewusstseinszustand und weder einfach noch schwierig. Sie braucht keine Anstrengung und ist wie unser Atmen, unser Herzschlag und unser Blut, das in unserem Körper zirkuliert.

Liebe ist unser eigentliches Sein. Aber diese Art von Liebe ist in unserer zivilisierten Welt fast unmöglich geworden. Die Gesellschaft lässt sie nicht zu und konditioniert uns in einer Weise, die Liebe unmöglich macht und nur Hass zulässt. Dann ist Hassen einfach und Lieben nicht nur schwierig, sondern sogar unmöglich. Durch die vielen gesellschaftlichen Normen ist der Mensch verformt worden. Nur diese Verformung macht eine Versklavung möglich, welche durch die Politik und durch die Kirche vollzogen wird. Sie erniedrigen die Menschheit zu einer Masse von Sklaven. Sie zerstören jegliche Möglichkeit, zu rebellieren und Liebe ist Rebellion, weil Liebe ausschließlich auf das Herz hört und auf sonst nichts. Für den Staat und die Kirche ist die Liebe gefährlich, weil sie uns zu Individuen macht, denn das ist auf keinen Fall gewollt. Staat und Kirche möchten keine Menschen, sondern blinde Anhänger, welche sich bedingungslos in ihre Systeme ergeben. Sie wollen Leute, die nur wie menschliche Wesen aussehen, deren Seelen jedoch so vollkommen erstickt wurden, so tief beschädigt, dass es kaum wieder gut zu machen ist. Am besten kann man einen Menschen zerstören, indem man die Spontaneität seiner Liebe zerstört. Für Menschen mit Liebe kann es kein Nationalgefühl geben, denn Nationalismus existiert auf der Grundlage von Hass. Die Hisbollah hassen die Israelis und die Russen hassen die Amerikaner – auf dieser Grundlage entstehen Kriege und Konflikte zwischen den Völkern. Nur wenn die Liebe herrscht, verschwinden diese Grenzen und alle Standpunkte und Religionen lösen sich in Nichts auf.